Wie funktioniert die nasse Rauchgasreinigung, wie die trockene Rauchgasreinigung?

Bei der nassen Rauchgasreinigung werden Wäscher zur Reinigung des Rauchgases eingesetzt. In einer ersten Stufe der Nasswäsche werden primär HCl, HF, Quecksilberverbindungen, Staub, partikelgebundene und gasförmige Schwermetalle im sauren Waschwasser absorbiert. In der zweiten Stufe wird dann vor allem SO2 in einer Suspension aus Kalkhydrat oder Natronlauge (NaOH) absorbiert. Nasse Rauchgasreinigungsanlagen werden häufig komplettiert durch eine vorgeschaltete Stufe zur Entstaubung vor dem Wäscher und einer nachgeschalteten Feinreinigungsstufe für organische Verbindungen und Schwermetalle. Für manche Schadstoffe lassen sich so zwar minimal höhere Abscheideraten erzielen als mit anderen Verfahren, andererseits ist der Energie- und Chemikalieneinsatz bei der nassen Rauchgasreinigung sehr hoch, wodurch im Herstellungsprozess auch wieder Schadstoffe entstehen, welche die Gesamtbilanz wieder umkehren.

Bei der trockenen Rauchgasreinigung werden schon im Kessel durch Eindüsung von Harnstoff die Stickoxide reduziert, bevor in einem sogenannten Zyklonabscheider der größte Teil des Staubes herausgefiltert wird. Um die im Abgasstrom enthaltenen Schadstoffe, wie Salzsäure (HCl), Schwefeldioxid (SO2), organische Schadstoffe (z.B. PCDD/-DF, PCB) sowie Schwermetalle (z.B. Quecksilber) zu binden, werden in der nachfolgenden Reaktionsstrecke Sorptionsmittel wie NaHCO3 oder Kalkhydrate und Herdofenkoks zudosiert. Die Reaktionsprodukte werden durch ein nachgeschaltetes Gewebefilter effizient abgeschieden. Durch mehrfaches Durchlaufen dieses Prozesses ("Rezirkulation") kann eine optimale Schadstoffabscheidung gewährleistet werden. Diese Art der Rauchgasreinigung hat sich für das BMHKW als ökonomisch und ökologisch sinnvollste Variante erwiesen.